In Städten treffen besonders viele Menschen mit unterschiedlichen Lebensweisen auf engem Raum zusammen. Geräusche und Lärm aus Wohnungen oder Häusern sind unvermeidbar und werden in der Nachbarschaft als unterschiedlich störend empfunden.
Zwar gibt es Gesetze, die jene Zeiten festlegen, in denen laute Arbeiten und Tätigkeiten erlaubt sind. Viele Lärmquellen werden jedoch außerhalb der gesetzlichen Reichweite als störend empfunden und brauchen andere Lösungen und das gemeinsame Gespräch.
Gesetzliche Grundlagen
Grazer Immissionsschutzverordnung (ISVO)
Lärmerzeugende Hausarbeiten sind zu folgenden Zeiten erlaubt:
- Montag bis Freitag: 7 bis 19 Uhr
- Samstag: 7 bis 12 Uhr und 15 bis 19 Uhr
Hausordnung in Wohnhausanlagen
Gibt es in einer Wohnanlage eine Hausordnung, sind die darin enthaltenen Bestimmungen zu beachten. Die Bestimmungen gelten in der Regel für alle Hausbewohner:innen.
Gespräch und kreative Lösungen
Nicht immer deckt das Gesetz eine empfundene Ruhestörung ab. Das Gespräch ist in solchen Fällen oft der kürzeste Weg, um Lösungen zu finden. Manchmal helfen schon kleine Änderungen, wie leisere Geräte zu benutzen, die Nachbar:innen zu eigenen Partys einzuladen oder das Musikzimmer schalldicht zu verkleiden. Solche Lösungen sind dann einfach, wenn man miteinander spricht und gemeinsame Wege sucht.
Lösen statt Beschuldigen - TIPPS für erfolgreiche Gespräche
Richtig oder falsch
- Vermeiden Sie Diskussionen darüber, wie laut die Musik wirklich war.
- Klären Sie stattdessen, dass die Wahrnehmung von Lautstärke unterschiedlich sein kann.
- Gemeinsame Lösungssuche verbindet, während Anschuldigungen trennen.
Auf den Punkt gebracht
- Beschreiben Sie konkret, wann, wo oder wie oft Sie sich gestört fühlten.
- Vermeiden Sie allgemeine Aussagen wie „immer" und „überall".
- Vereinbaren Sie klare Verhaltensregeln für die Zukunft.
Kreativität gewinnt
- Konzentrieren Sie sich darauf, gemeinsam kreative und pragmatische Lösungen zu finden, die für beide Seiten passen.
Der Ton macht die Musik
- Wählen Sie einen ruhigen und klaren Gesprächston, um Verständnis zu fördern.
- Achten Sie auf ihre Körpersprache, die sagt oft mehr als tausend Worte.
Beratung und Information
Gerne bietet das Umweltamt Beratung und Information an, wenn Sie nicht mehr weiter wissen.